Betain

Was ist Betain?

Betain, auch bekannt als Trimethylglycin, ist eine stabile, ungiftige Natursubstanz, welche in Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen vorkommt. Erstmals wurde Betain im 19. Jahrhundert in Rüben nachgewiesen (Beta vulgaris), kommt allerdings auch in hoher Konzentration in andere Nahrungsquellen wie Weizenkleie, Weizenkeimen, Spinat und in wirbellosen Wassertieren wie Krebsen, Tintenfischen und Muscheln vor.

Betain wird endogen durch den Cholinstoffwechsel synthetisiert oder exogen durch die Nahrung aufgenommen. Aufgrund seiner wesentlichen biochemischen Funktionen, nutzen viele Mikroorganismen Betain und haben unterschiedliche Stoffwechselwege für seine Biosynthese und seinen Katabolismus entwickelt.

Wirkung

Betain ist ein Derivat der Aminosäure Glycin, besitzt drei Methylgruppen und ist im Organismus, neben S-Adenosylmethionin ein wichtiger Methylgruppendonator, welcher somit wichtig für die Biosynthese von Kreatin, Methionin und Carnitin ist.

Als Methylgruppenspender kann Betain, zusammen mit Folsäure, Vitamin B6 und B12, den Homocysteinspiegel positiv beeinflussen (Zawieja et al. 2022).

Im menschlichen Körper ist Betain ein hochwirksamer Osmolyt, der dazu beiträgt, das Überleben der Muskelzellen zu verbessern, die Zellsynthese zu steigern und die Myosin-ATPase-Aktivität in Stressphasen aufrechtzuerhalten. Es wurde nachgewiesen, dass eine Betain-Supplementierung die Kraft- und Sprintleistung im Sport erhöhen kann (Pryor et al. 2012, Lee et al. 2010, Hoffmann et al. 2009, Cholewa et al. 2014) und sich positiv auf die Zunahme körperfettfreier Masse auswirkt (Cholewa et al. 2014).

In einigen Modellversuchen zeigt eine Betain Supplementierung Leber-schützende Eigenschaften – z. B. bei Ethanol induzierte Leberproblemen, aber auch Nicht-alkoholischer Fettleber. Auf Darmebene scheint Betain die intestinale Barriere durch vermehrte Expression der Tight Junction Proteine positiv beeinflussen zu können (Arumugam et al. 2021).

Betain hilft gegen freie Radikale, indem es diese „direkt fängt“ und indirekt die enzymatische Aktivität der Superoxid Dismutase (SOD) erhöht.

Dosierung

I.d.R. wird im Sport eine Dosierung von 2,5g empfohlen. Dosierungen über 4g sollten nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.