Kalium
Was ist Kalium?
Kalium findet sich am häufigsten (90%) intrazellulär und bildet dadurch das wichtige Konzentrationsgefälle zwischen Zellinnerem und Zelläußerem, was die Grundlage für die Erregbarkeit von Nerven- und Muskelzellen darstellt. Durch Veränderungen der Kaliumkonzentration und Natriumionen wird deswegen die Nerven- und Muskelfunktion im gesamten Körper beeinflusst. Der pH-Wert und unsere Hormone steuern das Verhältnis von intra- und extrazellulärem Kalium. Zusätzlich ist Kalium (und Natrium) wichtig für den Glukosetransport aus dem Blut in die Zelle und den Aufbau energiereicher Phosphatverbindungen. Neben Magnesium, spielt Kalium eine zentrale Rolle im Energiehaushalt – Kalium- und Magnesiummangel sind häufige Ursachen für eine schlechte Ausdauerleistung und „Energie“.
Die zelluläre Verwertung von Kalium ist abhängig von der Magnesium-abhängigen Na+/K+-ATPase.
Kalium-Gehalt in Lebensmitteln
Besonders Kaliumreich sind Gemüse, Obst, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide und Nüsse. Aber auch Fleisch enthält einiges an Kalium. Kalium ist wasserlöslich, deswegen kommt es durch Wässern und Kochen (beim wegwerfen des Kochwassers) zu Verlusten.
Lebensmittel | Kalium-Gehalt pro 100g |
---|---|
Fleisch | durchschnittlich 350mg |
Makrele | 400mg |
Forelle | 412mg |
Garnelen | 266mg |
Gemüsearten | meist über 250-400mg |
Sojabohnen | 1770mg |
Obst | durchschnittlich 150-350mg |
Nüsse | durchschnittlich 630mg |
Wirkungen
Kalium findet Anwendung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da ein Mangel zu Herzrhythmusstörungen und zu Digitalis-bedingten Arrhythmien führen kann. Kaliumsubstitution ist vor allem bei einem Mangel besonders wichtig, um das Aktionspotential an der Zellmembran aufrecht zu erhalten.
Folgende Health Claims sind laut EFSA für Kalium zugelassen:
- trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
- trägt zu einer normalen Muskelfunktion bei
- trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks bei
Nebenwirkungen
Bei einer Überdosierung kommt es zu Blähungen, Durchfall und Übelkeit, sehr hohe Kaliumgaben können zum Herzstillstand führen. Die täglich sichere Höchstmenge, nach der BfR, aus Nahrungsergänzungsmitteln liegt bei etwa 1000mg. Von einer Hochdosistherapie auf eigene Faust ist abzuraten.
Brauche ich Kalium?
Die tägliche Aufnahme von 2-3g kann normalerweise über die tägliche Ernährung abgedeckt werden, nur unter besonderen Bedingungen kann ein Mangel entstehen, z. B. bei Mangelernährung, starkem Schwitzen, Magen-Darm-Erkrankungen, spezifische Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus, Leberzirrhose, Herzschwäche mit Ödemen, seltenen Erbkrankheiten und einigen Hormonkrankheiten wie M. Cushing. Auch Medikamente wie Kortison oder entwässernde Medikamente, der dauerhafte Einsatz von Abführmitteln, bei Magnesiummangel und bei metabolischen Azidosen oder Alkalosen kann es zu Kaliummangel kommen. Ein Mangel zeigt sich durch Muskelschwäche, Antriebslosigkeit, Parästhesien, Herzrhythmusstörungen, Verstopfung, verminderte Glukosetoleranz und Appetitlosigkeit.
Die Versorgungssituation ist nach der NVS2 nicht optimal – je nach Altersgruppe erreichen über 50% der Menschen die empfohlene Zufuhrmenge von 2000-4400mg nicht.
Quellen Kalium
D’Elia L. Potassium Intake and Human Health. Nutrients. 2024 Mar 14;16(6):833. doi: 10.3390/nu16060833. PMID: 38542744; PMCID: PMC10973985.
Gröber U. (2008), Orthomolekulare Medizin, ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, MBH
Schmiedel V. (2022), Nährstofftherapie, Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie, Thieme
Sur M, Mohiuddin SS. Potassium. [Updated 2022 Dec 19]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2024 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK539791/
Zacchia M, Abategiovanni ML, Stratigis S, Capasso G. Potassium: From Physiology to Clinical Implications. Kidney Dis (Basel). 2016 Jun;2(2):72-9. doi: 10.1159/000446268. Epub 2016 May 26. PMID: 27536695; PMCID: PMC4947686.