Vitamin B12 (Cobalamin)
Was ist B12?
Vitamin B12, das Cobalamin, unterscheidet sich etwas von den anderen Vitaminen der B-Gruppe – es kommt in der Natur so gut wie gar nicht vor und wird von Mikroorganismen gebildet – ob das jetzt Bakterien auf Grashalmen, der Darmflora von Tieren oder unserer eigenen Darmflora ist, spielt keine große Rolle. Der zweite Punkt, der Cobalamin besonders macht ist, dass es in einer Menge von bis zu 5mg gespeichert werden kann – und der menschliche Körper somit einen „Vorrat“ für bis zu 2 Jahre anlegen kann; denn der tägliche Bedarf liegt nur bei 2-5µg pro Tag.
Vitamin B12 wird von unserem Körper für den Energiestoffwechsel, der Bildung von Blutzellen und dem Aufbau von Nervenhüllen benötigt.
B12 in Lebensmitteln
Sich rein vegan ernährende Menschen haben häufig ein Defizit an diesem wasserlöslichen Vitamin, das deutet schon darauf hin, dass Vitamin B12 vor allem in tierischen Lebensmitteln zu finden ist.
Lebensmittel | Vitamin B12-Gehalt pro 100g |
---|---|
Leber | bis 65µg |
Schweineniere | 15µg |
Hering | 11µg |
Rindfleisch | 5µg |
Emmentaler | 2,2µg |
Schweinefleisch | 0,8µg |
Kuhmilch | 0,4µg |
Eiklar | 0,1µg |
Gemüse | 0,01µg |
Vitamin B12 wird zwar in unserem Dickdarm selbst gebildet, jedoch würde es im Dünndarm aufgenommen werden – die Datenlage dazu ist gemischt – zumindest reicht diese Eigensynthese scheinbar nicht dafür aus unseren täglichen Bedarf zu decken.
Brauche ich B12?
Trotzdem es gespeichert werden kann, gehört der B12-Mangel zu einer häufigen Mangelerscheinung in der klinischen Praxis. Laut der nationalen Verzehrstudie 2 (NVS2) erreichen allerdings nur etwa 10% der deutschen Bevölkerung eine unzureichende B12 Zufuhr über die Nahrung. Vor allem Menschen die sich rein pflanzlich ernähren laufen Gefahr einen Vitamin B12-Mangel zu entwickeln – eine Supplementierung ist bei dieser Bevölkerungsgruppe unbedingt zu empfehlen.
Für die Aufnahme im Darm ist der im Magen gebildete Intrinsic Factor notwendig – gibt es hier Störungen, kann die Aufnahme von Vitamin B12 gestört werden.
Wirkungen und Nebenwirkungen
Die Hauptaufgaben des Cobalamins ist die Bildung von Zellen, v.a. roten Blutkörperchen, die Beteiligung an Methylierungsprozessen (Methyl-Donor) und somit Abbau des Homocysteins, die Bildung der Myelinscheiden unserer Nerven, sowie dem Aufbau der DNA und unserer Nervenzellen. Auch im Citrat-Zyklus hilft Vitamin B12 durch die Vitamin B12-abhängige Methylmalonyl-CoA-Mutase dabei, Intermediärsubstanzen aus Fettsäuren in den Energiestoffwechsel hineinzuschleusen.
Ein Mangel zeigt sich v.a. in einem Anstieg an Homocystein im Blut, Blutarmut (Anämie) und psychische Auffälligkeiten wie Gedächtnisschwäche, Müdigkeit, depressive Verstimmungen und neurologische Störungen.
Eine Überdosierung ist zum jetzigen Kenntnisstand nicht kaum möglich.
Zugelassene EFSA-Health Claims zu Vitamin B12 sind:
- trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems (körperliche Abwehr) bei
- trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
- trägt zur normalen psychischen Funktion bei
- trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei
- trägt zu einer normalen Bildung roter Blutkörperchen bei
- trägt zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel bei
- hat eine Funktion bei der Zellteilung