Vitamin C

Vitamin C, auch als L-Ascorbinsäure bekannt, ist Bestandteil des Enzyms Prolin-Hydroxylase und ein wichtiger Faktor für eine physiologische Kollagensynthese, sowie ein starkes wasserlösliches Antioxidans. Bei langem Vitamin C Mangel kam es in der Vergangenheit zu Skorbut, eine Erkrankung welche sich vor allem durch Haut- und Schleimhautschäden, Zahnausfall und schlecht heilenden Wunden äußert. Außerdem kennst du Vitamin C wahrscheinlich auch im Zusammenhang mit Immunsystem und einer verbesserten Eisenaufnahme.

LebensmittelVitamin C-Gehalt pro 100g
Paprika140mg
Blumenkohl71mg
Ente7mg
Meerrettich114mg
Leber23mg
Zitrone53mg
Johannisbeeren189mg
Erdbeeren64mg
Bockwurst26mg
Hagebutte1250mg
Vollmilch oder Quark1mg

Brauche ich Vitamin C?

Laut der nationalen Verzehrsstudie 2 erreichen 32% der Männer und 29% der Frauen die empfohlene tägliche Zufuhr von Vitamin C nicht – es fehlen knapp 50mg pro Tag.

Ein langfristiger Mangel kann, wie bereits erwähnt, zu Problemen mit dem Bindegewebe führen. Zusätzlich zeigt sich ein Mangel durch erhöhte Infektanfälligkeit, das Krebsrisiko wird möglicherweise erhöht und andere Erkrankungen, welche mit oxidativem Stress in Verbindung stehen, können negativ beeinflusst werden, darunter z.B. Atherosklerose.

Wirkungen und Nebenwirkungen

Neben den schon kennengelernten Hydroxylierungsprozessen (Bildung des Kollagenbestandteils Hydroxyprolin), hat Vitamin C einen Einfluss auf den Histaminabbau (Cofaktor des Enzyms DAO), die Produktion unserer Neurotransmitter (Serotonin, Noradrenalin) und unserer Schilddrüsen- und Stresshormone. Auch die zelluläre Proliferation unseres Immunsystems, sowie der Phagozytose-Leistung („Fressen von Schädlingen“), ist Vitamin C-abhängig.

Bei starker Überdosierung kann es zu Durchfall kommen, zudem empfehlen wir dir, nach der Einnahme von Vitamin C-Pulver oder Braustabletten, den Mund mit Wasser zu spülen, da die Ascorbinsäure den Zahnschmelz angreifen kann.

Ab etwa 500mg am Tag, kann Vitamin C sich negativ auf die Insulinsensitivität auswirken – Studien hierzu zeigen, dass der positive Effekt von Sport auf die Insulinsensitivität durch eine Supplementierung von höheren Dosierungen Vitamin E und Vitamin C, ausbleibt.

Zwar gilt Vitamin C in Dosierungen bis zu 1000mg pro Tag als sicher (EFSA Einschätzung), allerdings empfehlen wir ab Dosierungen von 300mg aufwärts, fachkundigen Rat einzuholen und nicht auf eigene Faust zu hoch zu dosieren.

Durch die EFSA zugelassenen Health Claims für Vitamin C:

  • trägt zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei
  • trägt zur normalen psychischen Funktion bei
  • trägt zur Regeneration der reduzierten Form von Vitamin E bei
  • trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei
  • trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems (körperliche Abwehr) bei
  • trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei
  • trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
  • trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Blutgefäßen bei
  • trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Knochen bei
  • trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Knorpelfunktion bei
  • trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Zähne bei
  • trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion des Zahnfleisches bei
  • trägt zu einer normalen Kollagenbildung für eine normale Funktion der Haut bei
  • erhöht die Eisenaufnahme
  • trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems (körperliche Abwehr) während und nach intensiver körperlicher Betätigung bei

Zufuhrempfehlung

 Die DGE empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 110 mg pro Tag für erwachsene Männer und 95 mg pro Tag für Frauen. Die meisten Menschen in industrialisierten Ländern erreichen die empfohlenen Zufuhrmengen mit einer ausgewogenen Mischkost. Da es sich bei Vitamin C um ein wasserlösliches Vitamin handelt, werden Überschüsse durch die Nahrung über den Urin wieder ausgeschieden, zudem sinkt die Resorption bei hoher oraler Zufuhr.

Die konventionellen Empfehlungen der DGE unterscheiden sich stark, von denen der orthomolekularen Mediziner empfohlenen Mengen für Vitamin C. Während die DGE die benötigte Menge an Vitamin C, zur Vermeidung von Skorbut empfiehlt, argumentieren orthomolekulare Therapeuten mit deutlich höheren Dosierungen, da wir, im Vergleich zu anderen Lebewesen nicht mehr in der Lage sind, Vitamin C selbst zu synthetisieren. Uwe Gröber empfiehlt beispielsweise in seinem Werk „Metabolic Tuning“ Dosierungen von 200-1000mg pro Tag.

Mehr lesen

Quellen Vitamin C

Gröber U. (2008), Orthomolekulare Medizin, ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte, MBH Stuttgart

Hrubisko M, Danis R, Huorka M, Wawruch M. Histamine Intolerance-The More We Know the Less We Know. A Review. Nutrients. 2021 Jun 29;13(7):2228. doi: 10.3390/nu13072228. PMID: 34209583; PMCID: PMC8308327.

Jafari, D., Esmaeilzadeh, A., Mohammadi-Kordkhayli, M., Rezaei, N. (2019). Vitamin C and the Immune System. In: Mahmoudi, M., Rezaei, N. (eds) Nutrition and Immunity. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-030-16073-9_5

Kim J. Effect of high-dose vitamin C and E supplementation on muscle recovery and training adaptation: a mini review. Phys Act Nutr. 2023 Jun;27(2):8-12. doi: 10.20463/pan.2023.0012. Epub 2023 Jun 30. PMID: 37583066; PMCID: PMC10440181.

Lee E, Park HY, Kim SW, Sun Y, Choi JH, Seo J, Jung YP, Kim AJ, Kim J, Lim K. Enhancing Supplemental Effects of Acute Natural Antioxidant Derived from Yeast Fermentation and Vitamin C on Sports Performance in Triathlon Athletes: A Randomized, Double-Blinded, Placebo-Controlled, Crossover Trial. Nutrients. 2023 Jul 26;15(15):3324. doi: 10.3390/nu15153324. PMID: 37571262; PMCID: PMC10421245.

Schmiedel V. (2022), Nährstofftherapie, Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie, Thieme