Zink
Was ist Zink?
Zink ist ein essentielles Spurenelement welches für eine optimale Funktion des Immunsystems, des Hormonsystems, dem Schutz vor freien Radikalen, der Proteinsynthese und Wundheilung, des Blutzucker- und Insulinstoffwechsels, sowie dem Gewebsaufbau benötigt wird. Als Aktivator (Cofaktor) und Bestandteil von über 300 verschiedenen Enzymreaktionen des Kohlenhydrat-, Fett-, Protein- und Neurotransmitterstoffwechsels, sowie der DNA-Synthese, spielt Zink eine zentrale Rolle in unserem Organismus.
Zink-Quellen in Lebensmitteln
Besonders reich an Zink sind Meeresfrüchte aller Art, Fleisch, Milch, Vollkorngetreide, Weizenkeime, Gemüse, Pilze, Ölsaaten und Käse. Phytate und ein hoher Fettgehalt in Lebensmitteln können die Zinkaufnahme reduzieren.
Lebensmittel | Zink-Gehalt in Lebensmitteln pro 100g |
---|---|
Garnelen | 2,17mg |
Lachs | 0,8mg |
Schweineleber | 6,35mg |
Rindfleisch | 4,41mg |
getrocknete Linsen | 3,73mg |
Käse | bis 5mg |
Ei | 1,35mg |
Vollmilch | 0,36mg |
Paranüsse | 4mg |
Haferflocken | 4,1mg |
Wirkungen
Nach Eisen ist Zink das mengenmäßig zweithäufigste Spurenelement im menschlichen Körper. Zink ist wichtig für Gewebe, Haut, Haare, Nägel, Knochen, alles funktioniert nur mit Zink. Zink befindet sich in der extrazellulären Matrix im Bindegewebe, z.B. benötigen Fibroblasten Zink, aber auch Matrixmetalloproteasen. Zellproliferation und Zelldifferenzierung sind abhängig von Zink und durch die Förderung der Proteinneubildung unterstützt Zink die Wundheilung und Gewebeneubildung. Umgekehrt können Wundheilungsstörungen durch einen Zinkmangel begünstigt werden.
Nebenbei unterstützt es die Barrierefunktion des Darms, trägt zusätzlich zu einer optimalen Funktion unseres Immunsystems bei, hat einen positiven Effekt auf den Testosteronspiegel des Mannes, die Spermaproduktion und Qualität und kann sich positiv auf Durchfall und Darmerkrankungen auswirken. Auch verschiedene Risikomarker welche mit Herzkreislaufproblemen und dem metabolischen Syndrom assoziiert sind, können durch eine ausreichende Zinkzufuhr positiv beeinflusst werden.
Laut EFSA sind folgende Health Claims für Zink zugelassen:
- hat eine Funktion bei der Zellteilung
- trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen
- trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
- trägt zur Erhaltung normaler Sehkraft bei
- trägt zur Erhaltung eines normalen Testosteronspiegels im Blut bei
- trägt zur Erhaltung normaler Haut bei
- trägt zur Erhaltung normaler Nägel bei
- trägt zur Erhaltung normaler Haare bei
- trägt zur Erhaltung normaler Knochen bei
- trägt zu einer normalen Eiweißsynthese bei
- trägt zu einem normalen Vitamin-A-Stoffwechsel bei
- trägt zu einem normalen Fettsäurestoffwechsel bei
- trägt zu einem normalen Stoffwechsel von Makronährstoffen bei
- trägt zu einer normalen Fruchtbarkeit und einer normalen Reproduktion bei
- trägt zu einer normalen DNA-Synthese bei
- trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei
- trägt zu einem normalen Kohlenhydrat-Stoffwechsel bei
- trägt zu einem normalen Säure-Basen-Stoffwechsel bei
Nebenwirkungen
Bei Überdosierungen (mehr als 200 mg) kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Die sichere tägliche Höchstmenge an Zink wird von der EFSA bei etwa 25mg angegeben.
Brauche ich Zink?
Laut der nationaler Verzehrs Studie 2, erreichen in etwa 30-66% der deutschen Bevölkerung die empfohlene tägliche Zufuhr von Zink nicht (hierzu noch einmal die von der EFSA zugelassenen (!) Health Claims durchlesen); eine genaue Bestimmung im Blut ist aber schlecht möglich. Noch vor tierischen Produkten, stellen Getreideprodukte (Brot), die Hauptquelle für die Zinkversorgung dar, hierbei ist zu beachten, dass die in Getreide enthaltenen Phytate – wie erwähnt – die Aufnahme des wichtigen Spurenelementes reduzieren können. Eine Alternative kann Brot aus Sauerteig darstellen, da dieses i.d.R. weniger Phytate enthält.
Einige Daten zeigen, dass bei einem Testosteronmangel und Akne ein Zinkmangel vorliegen könnte.
Zufuhrempfehlung
Laut DGE sollte die tägliche Zinkzufuhr abhängig vom Phytatgehalt der jeweiligen Ernährung gemacht werden. Bei Erwachsenen schwankt der empfohlene Wert zwischen 7 und 14 mg / Tag. Bei akuten Infekten kann Zink therapeutisch und über einen begrenzten Zeitraum alle 2 Stunden eingesetzt werden (10 mg), es gibt Hinweise, dass das die Krankheitsdauer bei einem grippalen Infekt leicht reduzieren könnte – weitere Daten sind hierzu allerdings noch notwendig.
Quellen
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Schmiedel V. (2022), Nährstofftherapie, Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie, Thieme
Sturniolo GC, Fries W, Mazzon E, Di Leo V, Barollo M, D’inca R. Effect of zinc supplementation on intestinal permeability in experimental colitis. J Lab Clin Med. 2002 May;139(5):311-5. doi: 10.1067/mlc.2002.123624. PMID: 12032492.
Verma KC, Saini AS, Dhamija SK. Oral zinc sulphate therapy in acne vulgaris: a double-blind trial. Acta Derm Venereol. 1980;60(4):337-40. doi: 10.2340/0001555560337340. PMID: 6163281.